Sonntag, 15. Juli 2012

Sicherheit


Dietrich Bonhoeffer in seiner Andacht in Fanö 1934:

Es gibt keinen Weg zum Frieden auf dem Weg zur Sicherheit. Denn Friede muss gewagt werden, ist das eine große Wagnis, und lässt sich nie und nimmer sichern. Friede ist das Gegenteil von Sicherung. Sicherheiten fordern heißt Misstrauen haben, und dieses Misstrauen gebiert wiederum Krieg.

Wenn Bonhoeffer von „Sicherheit“ spricht, meint er damit Sicherheit durch militärische Sicherung und andere politische Maßnahmen.
Es gibt keine absolute Sicherheit. Personen, Familien, Nationen, die Menschheit - alle leben in ständiger Unsicherheit. Alle sind bedroht. Niemand kennt die Zukunft.
Dennoch gibt es relative Sicherheit. Das Kind an der Brust seiner Mutter fühlt sich sicher, es ist auch in relativer Sicherheit. Die Mutter setzt sich dafür ein, dass es leben kann. Es ist in der Regel von mütterlicher Liebe umgeben.
Auch eine Familie, die ohne Gewalt auskommt, die ihre Konflikte gewaltfrei löst, lebt in relativer Sicherheit.
Sollte dies nicht auch für das Zusammenleben der Völker gelten?

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